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Die häufigsten Missverständnisse über die private Haftpflichtversicherung
Warum sich ein genauer Blick lohnt – und wie Sie von einer guten Absicherung wirklich profitieren
Die private Haftpflichtversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt – und gleichzeitig zu den am meisten unterschätzten. Immer wieder erleben wir in der Beratung, dass Kundinnen und Kunden falsche Vorstellungen davon haben, was die Versicherung eigentlich leistet und wofür sie zuständig ist. Manche Missverständnisse können dabei teuer werden. In diesem Beitrag klären wir die häufigsten Irrtümer auf und geben Tipps, worauf Sie achten sollten.
„Ich bin doch vorsichtig – wozu brauche ich so eine Versicherung?“
Ein weit verbreitetes Missverständnis: Nur wer sich grob fahrlässig oder unachtsam verhält, haftet für Schäden. Tatsächlich haften Sie nach deutschem Recht für alle Schäden, die Sie anderen zufügen – und das unbegrenzt, auch mit Ihrem Privatvermögen. Es reicht schon ein unbedachter Moment: das verschüttete Getränk auf dem teuren Laptop eines Freundes, die versehentlich verursachte Kollision beim Radfahren oder das Missgeschick Ihrer Kinder beim Spielen. Niemand ist vor solchen Situationen gefeit. Die private Haftpflichtversicherung springt ein, wenn der Schaden berechtigt ist – und sie wehrt unberechtigte Forderungen für Sie ab. Genau das macht sie so wertvoll.
„Meine Kinder sind doch mitversichert – oder nicht?“
Viele Eltern sind sich unsicher, wann und wie ihre Kinder in der privaten Haftpflicht mitversichert sind. Grundsätzlich gilt: Minderjährige Kinder sind in der Familienhaftpflichtversicherung mitversichert – solange sie noch in der Ausbildung sind, auch über das 18. Lebensjahr hinaus. Aber: Nicht deliktfähige Kinder (in der Regel unter 7 Jahren, im Straßenverkehr sogar unter 10 Jahren) haften laut Gesetz nicht für verursachte Schäden. Das bedeutet, dass ein Geschädigter eventuell leer ausgeht – es sei denn, Ihre Haftpflichtversicherung beinhaltet eine sogenannte Forderungsausfalldeckung bei deliktunfähigen Kindern. Diese Option ist nicht in jedem Tarif enthalten, aber besonders wichtig für Eltern. In guten Tarifen ist sie bereits integriert.
„Ich bin in der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung doch auch versichert“
Ein häufiger Irrtum: Die private Haftpflicht hat nichts mit Hausrat oder Wohngebäude zu tun. Diese Policen sichern Ihre eigenen Sachen ab – z. B. Möbel, Technik oder das Gebäude selbst – aber nicht Schäden, die Sie Dritten zufügen. Wer also beispielsweise als Besucher aus Versehen ein teures Weinglas zerbricht oder beim Renovieren das Parkett der Mietwohnung ruiniert, ist nicht über die Hausrat- oder Gebäudeversicherung abgesichert, sondern über die private Haftpflicht. Eine Trennung der Versicherungsbereiche ist hier entscheidend.
„Ich habe doch schon eine Haftpflicht über den Beruf“
Auch das hören wir oft: „Ich habe über meinen Arbeitgeber doch eine Haftpflichtversicherung.“ Doch Vorsicht: Berufshaftpflichtversicherungen gelten nur für Schäden im beruflichen Kontext – und auch nur für bestimmte Berufsgruppen. Private Missgeschicke, Freizeitunfälle oder Schäden im Familienalltag sind davon nicht abgedeckt. Wer sich allein darauf verlässt, riskiert im Ernstfall hohe Kosten.
„Schäden an geliehenen Sachen sind immer mitversichert“
Ein Missverständnis, das leider häufig zu Problemen führt. Schäden an geliehenen, gemieteten oder gepachteten Gegenständen – z. B. Werkzeuge, E-Bikes, Wohnwagen – sind nicht automatisch versichert. Manche Tarife schließen diese Schäden sogar komplett aus. Andere wiederum bieten Schutz, allerdings nur bis zu einer bestimmten Grenze. Gerade im Urlaub oder beim Verleihen unter Freunden kann das zu unangenehmen Überraschungen führen. Unser Tipp: Wer regelmäßig Gegenstände von anderen nutzt, sollte diesen Punkt beim Tarifvergleich gezielt ansprechen.
„Ich habe den günstigsten Tarif genommen – der wird schon reichen“
Klingt erstmal vernünftig, aber hier steckt der Teufel im Detail. Es gibt große Unterschiede bei den Leistungen: Deckungssummen, Ausfalldeckung, Mitversicherung von Schlüsselverlusten oder Schäden durch deliktunfähige Kinder – all das ist nicht in jedem Tarif enthalten. Gerade die vermeintlich günstigen Angebote lassen viele wichtige Punkte offen. Unser Rat: Lieber einen modernen, leistungsstarken Tarif wählen, der im Ernstfall wirklich schützt. Wir helfen gerne dabei, die passende Lösung zu finden – unabhängig und individuell auf Ihre Lebenssituation abgestimmt.
Fazit: Die Haftpflichtversicherung verdient mehr Aufmerksamkeit
Die private Haftpflichtversicherung ist keine überflüssige Formalität, sondern eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen im Alltag. Wer sich auf veraltete oder unvollständige Informationen verlässt, riskiert im schlimmsten Fall die eigene finanzielle Existenz. Wir empfehlen deshalb: Lassen Sie Ihre bestehende Police regelmäßig prüfen – und holen Sie sich unabhängigen Rat, bevor es zum Schadenfall kommt.
Wir begleiten Sie dabei gerne – persönlich, kompetent und auf Augenhöhe.