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Vertrauensschadenversicherung: Schutz vor Diebstahl und Veruntreuung im Cannabis-Verein
Wenn wir an Risiken für Cannabis Social Clubs denken, fallen uns oft externe Gefahren ein: Einbruch, Vandalismus oder rechtliche Auseinandersetzungen mit Behörden. Doch eine wichtige Gefahrenquelle wird häufig unterschätzt – die eigenen Reihen. Denn leider kommt es auch im Vereinsumfeld immer wieder zu Fällen von Diebstahl, Betrug oder Veruntreuung durch Mitglieder oder Vorstände. Eine Vertrauensschadenversicherung kann in solchen Fällen entscheidenden finanziellen Schutz bieten. In diesem Beitrag zeigen wir, worauf es ankommt, welche Schäden versichert sind und wie Cannabis-Vereine sich wirksam absichern können.
Wenn das Vertrauen missbraucht wird – interne Risiken im Verein
Ob Schatzmeister, Vorstand oder angestelltes Personal – je mehr Verantwortung Einzelne im Verein tragen, desto größer ist auch das Schadenspotenzial, wenn dieses Vertrauen missbraucht wird. In der Praxis sehen wir immer wieder Fälle, in denen Vereinsgelder zweckentfremdet, Beiträge nicht korrekt verbucht oder Ausgaben manipuliert wurden. Besonders heikel wird es, wenn der oder die Täter(in) über lange Zeit unbemerkt agieren. Solche Fälle sind nicht nur menschlich enttäuschend, sondern können auch die Existenz des Vereins gefährden – gerade bei neu gegründeten Cannabis Social Clubs, bei denen finanzielle Mittel oft knapp kalkuliert sind.
Was leistet die Vertrauensschadenversicherung?
Eine Vertrauensschadenversicherung (oft auch als Vertrauenspersonenschadenversicherung bezeichnet) schützt den Verein vor finanziellen Verlusten, die durch vorsätzliche unerlaubte Handlungen von Vertrauenspersonen entstehen. Dazu zählen typischerweise Diebstahl, Unterschlagung, Betrug oder Urkundenfälschung durch Vorstandsmitglieder, Kassenwarte, Mitarbeitende oder Beauftragte des Vereins.
Beispiel: Der Kassenwart eines Cannabis Social Clubs hebt regelmäßig Beträge vom Vereinskonto ab, gibt jedoch gefälschte Belege über angebliche Ausgaben für Veranstaltungen oder Sicherheitsausstattung ab. Über Monate entsteht so ein Schaden von mehreren tausend Euro. Die Vertrauensschadenversicherung greift, sobald der Vorfall entdeckt, geprüft und gemeldet wurde – und übernimmt den finanziellen Schaden nach den vereinbarten Bedingungen und Selbstbeteiligungen.
Wichtige Voraussetzungen für den Versicherungsschutz
Damit eine Vertrauensschadenversicherung im Ernstfall leistet, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört unter anderem, dass der Verein organisatorische Mindeststandards einhält, zum Beispiel ein funktionierendes 4-Augen-Prinzip bei Auszahlungen oder regelmäßige Kassenprüfungen durch unabhängige Personen. Auch eine ordnungsgemäße Dokumentation von Ausgaben und Beschlüssen ist essenziell. Aus unserer Beratungspraxis wissen wir: Je besser ein Verein intern aufgestellt ist, desto einfacher und schneller gelingt auch die Regulierung eines Schadens.
Prävention ist die beste Absicherung
Neben dem finanziellen Schutz spielt die Vertrauensschadenversicherung auch eine präventive Rolle. Sie sensibilisiert den Verein für interne Kontrollmechanismen und fördert eine saubere Buchhaltung und Transparenz. Wir empfehlen allen Cannabis Social Clubs – insbesondere in der Gründungsphase – klare Regelungen zu schaffen, wer worauf Zugriff hat, wer welche Berechtigungen besitzt und wie regelmäßig geprüft wird. Auch Schulungen für Vorstände und Kassenprüfer können sinnvoll sein, um typische Manipulationsversuche frühzeitig zu erkennen.
Unser Tipp aus der Beratungspraxis
In unserer Zusammenarbeit mit Cannabis-Vereinen stellen wir immer wieder fest, dass das Thema Vertrauensschaden unterschätzt wird – gerade weil man ja gemeinsam etwas aufbauen will und sich kennt. Doch Vertrauen ersetzt keine Kontrolle. Deshalb raten wir allen Vereinen, frühzeitig eine Vertrauensschadenversicherung zu prüfen und in ihr Absicherungskonzept aufzunehmen. Die Beiträge sind meist überschaubar und im Verhältnis zu potenziellen Schäden gut investiert. Wichtig ist, dass die Police individuell auf die Strukturen des Vereins zugeschnitten wird – wir unterstützen dabei gern mit unserer Erfahrung.
Fazit: Sicherheit fängt im Inneren an
Die Vertrauensschadenversicherung ist ein wichtiger Baustein im Risikomanagement für Cannabis Social Clubs. Sie schützt vor den finanziellen Folgen unredlicher Handlungen durch eigene Mitglieder oder Angestellte und stärkt zugleich die interne Organisation. Wer klare Strukturen schafft und sich professionell absichert, vermeidet nicht nur böse Überraschungen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Mitglieder und Partner in die Vereinsarbeit.
Du willst mehr wissen oder deinen Verein professionell absichern?
Gerne stehen wir dir und euch für eine persönliche Beratung zur Verfügung – telefonisch, per Videocall oder vor Ort in Hamburg. Gemeinsam prüfen wir, welche Absicherung für euren Verein sinnvoll und notwendig ist.