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Pflegekosten in Deutschland – Warum Eigenanteile explodieren und wie Sie vorsorgen können

Die Pflegekosten in Deutschland steigen rasant – eine Tatsache, die viele Menschen vor finanzielle Herausforderungen stellt. Eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) zeigt: Im Jahr 2023 mussten Pflegebedürftige im ersten Heimjahr durchschnittlich fast 3.000 Euro Eigenanteil pro Monat stemmen. Doch diese Kosten variieren stark – je nach Bundesland sind die Belastungen für Pflegebedürftige und ihre Familien unterschiedlich hoch. Was steckt hinter diesen regionalen Unterschieden, und wie können Sie sich finanziell absichern?

Pflegekosten – Ein Überblick über die länderspezifischen Unterschiede

Eine Analyse der Pflegekosten zeigt, dass die Eigenanteile für die stationäre Pflege in einigen Bundesländern besonders hoch sind. Laut Wido lagen die durchschnittlichen Eigenanteile 2023 bundesweit bei 2.968 Euro pro Monat. In bestimmten Regionen reicht dieser Betrag jedoch bei weitem nicht aus:

  • Saarland: Spitzenreiter mit durchschnittlich 3.052 Euro Eigenanteil im Monat.
  • Baden-Württemberg: Ebenfalls hohe Belastung mit 3.029 Euro monatlich.
  • Nordrhein-Westfalen: Durchschnittlich 3.015 Euro pro Monat.
  • Hamburg: Hohe Pflegekosten mit einem monatlichen Durchschnitt von 3.008 Euro.
  • Rheinland-Pfalz und Hessen: Auch hier liegen die Kosten über der 3.000-Euro-Marke.

Im Vergleich dazu gibt es Bundesländer, in denen die Pflegekosten niedriger ausfallen:

  • Sachsen-Anhalt: Durchschnittlich 2.322 Euro pro Monat – das bundesweit niedrigste Niveau.
  • Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen: Kosten liegen ebenfalls unter 2.500 Euro.

Quelle: Versicherungsjournal, basierend auf einer Wido-Studie. (Versicherungsjournal)

Warum sind die regionalen Unterschiede so groß?

Die länderspezifischen Unterschiede bei den Pflegekosten lassen sich auf verschiedene Faktoren zurückführen:

  1. Lohnkosten:
    In wirtschaftlich starken Bundesländern wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen oder Hamburg sind die Gehälter für Pflegepersonal höher, was sich direkt auf die Kosten auswirkt.
  2. Investitionskosten:
    Die Kosten für bauliche Maßnahmen und Instandhaltung von Pflegeheimen variieren je nach Region. Bundesländer wie das Saarland, Rheinland-Pfalz oder Hamburg haben hier besonders hohe Ausgaben, die an die Bewohner weitergegeben werden.
  3. Angebot und Nachfrage:
    In städtischen Regionen wie Hamburg oder Köln ist die Nachfrage nach Pflegeplätzen hoch, was die Preise zusätzlich treibt. In ländlicheren Regionen hingegen hält sich die Nachfrage im Rahmen, was die Kosten senkt.

Pflegeversicherung – Reicht sie aus?

Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet lediglich eine Grundabsicherung. Sie deckt nur die pflegebedingten Aufwendungen, jedoch nicht die Kosten für Unterkunft, Verpflegung oder Investitionen.

Beispiel:
Bei Pflegegrad 2 erhalten Sie ab 2025 770 Euro monatlich für stationäre Pflege. Bei durchschnittlichen Eigenanteilen von fast 3.000 Euro bleibt eine erhebliche finanzielle Lücke.

Versicherungsprodukte zur Absicherung der Pflegekosten

Um die hohen Eigenanteile abzudecken, gibt es verschiedene Pflegezusatzversicherungen. Diese Produkte sind besonders wichtig in Regionen mit hohen Pflegekosten. Hier eine Übersicht:

1. Pflegetagegeldversicherung

  • Flexibel: Sie erhalten einen festen Betrag pro Pflegetag, abhängig vom Pflegegrad.
  • Vorteil: Sie können das Geld frei verwenden, z. B. für Heimkosten, private Pflegekräfte oder Zusatzleistungen.
  • Ideal für: Personen in Bundesländern mit hohen Kosten wie Baden-Württemberg, Hamburg oder dem Saarland.

2. Pflegekostenversicherung

  • Direkte Kostenübernahme: Die Versicherung zahlt einen Prozentsatz der tatsächlichen Pflegekosten.
  • Eignung: Besonders sinnvoll in Regionen mit hohen Investitionskosten, da diese direkt abgedeckt werden.

3. Pflegerentenversicherung

  • Langfristige Planung: Kombination aus Kapitalbildung und Pflegeabsicherung.
  • Vorteil: Die monatliche Rente kann flexibel eingesetzt werden, egal ob für Heimkosten oder häusliche Pflege.

4. Pflege-Bahr (staatlich gefördert)

  • Günstiger Einstieg: Mit einem jährlichen Zuschuss von 60 Euro.
  • Begrenzte Leistungen: Reicht in der Regel nicht aus, um Eigenanteile vollständig zu decken.

Praktische Tipps für die Vorsorge

  1. Regionale Analyse:
    Prüfen Sie die durchschnittlichen Pflegekosten in Ihrer Region, um den Bedarf realistisch einschätzen zu können.
  2. Versicherung vergleichen:
    Wählen Sie eine Pflegezusatzversicherung, die sich an Ihren Lebensumständen und den regionalen Anforderungen orientiert.
  3. Beratung nutzen:
    Ein Versicherungsexperte kann Ihnen helfen, Tarife zu finden, die auf Ihre individuelle Situation zugeschnitten sind.

Fazit: Regionale Unterschiede beachten und frühzeitig vorsorgen

Die Pflegekosten in Deutschland sind nicht nur hoch, sondern auch stark von der Region abhängig. Insbesondere in Bundesländern wie dem Saarland, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg sollten Sie frühzeitig vorsorgen, um hohe Eigenanteile stemmen zu können.

Mit den richtigen Versicherungsprodukten können Sie sich vor finanziellen Engpässen schützen. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin mit uns – wir unterstützen Sie dabei, die passende Lösung für Ihre Region und Ihre Bedürfnisse zu finden.