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Vermögensschaden-Haftpflicht: Schutz vor finanziellen Fehlern im Cannabis-Club

In Cannabis Social Clubs übernehmen die Verantwortlichen eine Vielzahl von Aufgaben – von der Organisation der Abgabe über die Verwaltung der Mitgliedsbeiträge bis hin zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Bei so vielen Anforderungen kann trotz bester Absicht auch mal ein Fehler passieren. Und genau hier liegt das Risiko: Denn auch wenn niemand verletzt wird und kein Gegenstand zu Schaden kommt, können finanzielle Verluste entstehen, die dem Verein oder Dritten teuer zu stehen kommen. Genau für solche Fälle ist die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung gedacht.

Was ist ein echter Vermögensschaden – und wann entsteht er?

Im Unterschied zu klassischen Haftpflichtversicherungen, die bei Sach- oder Personenschäden leisten, greift die Vermögensschaden-Haftpflicht bei sogenannten echten Vermögensschäden. Das sind finanzielle Nachteile, die rein durch ein Fehlverhalten oder eine Pflichtverletzung entstehen – ohne dass etwas kaputtgeht oder jemand körperlich zu Schaden kommt.

Ein typisches Beispiel: Ein Vorstandsmitglied versäumt eine wichtige Frist zur Abgabe eines behördlichen Berichts. Die Folge: Der Verein muss ein Bußgeld zahlen. Oder es passieren Buchungsfehler bei Mitgliedsbeiträgen, durch die ein Mitglied zu viel zahlt und eine Rückerstattung verlangt. Auch Fehlbeträge in der Kasse durch Unachtsamkeit oder die Verletzung von Dokumentationspflichten im Zusammenhang mit der Cannabis-Abgabe gehören zu den klassischen Schadenfällen. All diese Situationen führen zu finanziellen Verlusten, gegen die sich ein Verein absichern kann – und sollte.

Warum Cannabis-Vereine besonders gefährdet sind

Cannabis Social Clubs bewegen sich in einem rechtlich hochsensiblen Umfeld. Die gesetzlichen Anforderungen an Dokumentation, Nachvollziehbarkeit und Mittelverwendung sind hoch – und gleichzeitig arbeiten viele Vereine mit begrenzten personellen Ressourcen. Oft übernehmen Ehrenamtliche Aufgaben, die sonst in professionellen Strukturen liegen würden. Dabei ist das Fehlerrisiko deutlich erhöht, insbesondere bei komplexen Themen wie Buchhaltung, Behördenkommunikation oder interner Finanzkontrolle.

Genau deshalb ist eine Vermögensschaden-Haftpflicht eine sinnvolle Ergänzung zur Vereinshaftpflicht und D&O-Versicherung. Denn während die Vereinshaftpflicht vor allem Sach- und Personenschäden abdeckt und die D&O-Versicherung Vorstände persönlich schützt, kümmert sich die Vermögensschaden-Haftpflicht um die finanziellen Fehler im operativen Vereinsgeschehen.

Vermögensschaden-Haftpflicht vs. D&O – was ist der Unterschied?

Viele Vereinsverantwortliche fragen sich: Wenn wir eine D&O-Versicherung abgeschlossen haben, brauchen wir dann überhaupt noch eine Vermögensschaden-Haftpflicht? Unsere klare Antwort: In den meisten Fällen ja – denn die beiden Policen decken unterschiedliche Risiken ab.

Die D&O-Versicherung schützt Einzelpersonen im Vorstand oder in leitender Funktion, wenn ihnen persönlich Pflichtverletzungen vorgeworfen werden. Sie leistet, wenn gegen ein Vorstandsmitglied persönlich Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Die Vermögensschaden-Haftpflicht hingegen schützt den Verein selbst – also die juristische Person – wenn Dritte (z. B. Mitglieder oder Behörden) wegen finanzieller Fehler oder Pflichtverletzungen Schadensersatz verlangen.

Im Idealfall greifen beide Versicherungen ineinander und sorgen so für einen umfassenden Schutz – sowohl auf persönlicher als auch auf institutioneller Ebene.

Für welche Situationen lohnt sich die Absicherung besonders?

In unserer täglichen Beratungspraxis sehen wir immer wieder typische Situationen, in denen Cannabis-Vereine von einer Vermögensschaden-Haftpflicht profitieren könnten:

  • Versäumnis von Fristen, etwa bei steuerlichen oder behördlichen Vorgaben
  • Falsche oder unvollständige Buchführung
  • Verwechslung von Zahlungsflüssen oder Konten
  • Fehlerhafte Auskunft an Mitglieder oder externe Stellen
  • Verletzung von Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten
  • Nachlässigkeiten im Umgang mit Geldern, die zu Fehlbeträgen führen

Gerade wenn der Verein wächst, neue Aufgaben übernimmt oder mehr Mitglieder dazukommen, steigen auch die organisatorischen Anforderungen – und damit die Risiken. Eine Vermögensschaden-Haftpflicht gibt Sicherheit, damit der Verein sich auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann: die sichere und transparente Versorgung seiner Mitglieder.

Unser Fazit: Verantwortung braucht Versicherungsschutz

Verantwortung zu übernehmen bedeutet nicht nur, mit bestem Wissen und Gewissen zu handeln, sondern auch, sich gegen mögliche Fehler abzusichern. Die Vermögensschaden-Haftpflicht ist kein überflüssiger Luxus, sondern ein zentraler Baustein für jeden Cannabis-Verein, der langfristig erfolgreich und rechtssicher agieren möchte.

Als unabhängige Versicherungsmakler begleiten wir Cannabis-Clubs von der Gründung bis zum laufenden Betrieb. Wir prüfen gemeinsam mit Ihnen oder Dir, welche Risiken bestehen und welche Versicherungen wirklich sinnvoll sind. Dabei beraten wir unabhängig, individuell und immer auf Augenhöhe.