Aktuelles

Mietsache & Gebäudeschutz: So sichern sich Cannabis-Clubs bei eigenen oder gemieteten Räumen richtig ab

Cannabis Social Clubs entstehen derzeit in ganz Deutschland – und mit ihnen viele Fragen rund um rechtliche Rahmenbedingungen, Organisation und nicht zuletzt: Versicherungsschutz. Besonders wichtig wird es, wenn der Club eigene Räumlichkeiten nutzt oder Gewerberäume anmietet. Denn wo Menschen zusammenkommen, wird nicht nur gemeinschaftlich organisiert, sondern auch gelagert, verarbeitet, vielleicht auch verkauft – kurz: Es entstehen Risiken. Was passiert, wenn ein Wasserschaden das Vereinsgebäude trifft? Oder wenn versehentlich eine Tür beschädigt wird, die dem Vermieter gehört? Wir geben einen Überblick, welche Versicherungen für Vereinsräume unverzichtbar sind, wo Haftung lauert und wie Clubs sich nachhaltig schützen.

Eigene Immobilie? Dann braucht es Gebäudeschutz auf Maß

Verfügt der Verein über eine eigene Immobilie – sei es ein gekauftes Ladenlokal, ein Vereinsheim oder ein Anbau – ist eine Wohngebäudeversicherung beziehungsweise eine gewerbliche Gebäudeversicherung essenziell. Diese deckt Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel ab. Optional kann auch eine Elementarschadenversicherung sinnvoll sein, etwa bei Hochwasser- oder Starkregengefahr. Wichtig ist: Die Police sollte auf die tatsächliche Nutzung als Vereinsgebäude zugeschnitten sein. Standard-Tarife für Einfamilienhäuser reichen hier nicht aus. Und wenn im Gebäude Technik wie Beleuchtung, Trocknung oder Lüftung verbaut ist, sollte auch der Schutz für Elektronik bedacht werden.

Unsere Erfahrung zeigt: Viele Versicherer sind beim Thema Cannabis-Vereine noch zurückhaltend. Es braucht also einen Versicherungsmakler, der sich in dieser neuen Branche auskennt und passende Anbieter identifizieren kann.

Mietobjekte? Dann ist der Blick in den Vertrag entscheidend

Mietet der Club Räume an – ob Lager, Büro oder Werkstatt – stellt sich die Frage: Wer haftet bei Schäden am Gebäude selbst? In vielen Fällen ist der Vermieter über seine Gebäudeversicherung abgesichert. Aber: Die sogenannten Mietsachschäden, also Schäden, die ein Mieter fahrlässig verursacht (zum Beispiel durch einen Brand im Vereinsraum oder beim unsachgemäßen Anschluss eines Geräts), sind nicht automatisch abgedeckt.

Hier greift die Vereinshaftpflichtversicherung, die auch Mietsachschäden am gemieteten Objekt mitversichern kann. Achtung: Glasbruch oder Schäden an fest verbauter Elektronik sind in vielen Tarifen ausgeschlossen oder nur gegen Mehrbeitrag versichert. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen – und bei der Wahl des Mietobjekts auch auf eine transparente Absprache mit dem Vermieter zu setzen. Wer von Anfang an klärt, was erlaubt ist und wer im Schadenfall wofür aufkommt, beugt späterem Streit vor.

Was ist, wenn der Club mehrere Räume nutzt oder Lagerräume dazu kommen?

Je nach Größe des Vereins kommen schnell mehrere Räumlichkeiten ins Spiel. Zum Beispiel ein Büro, ein Growraum, ein Verkaufsbereich, ein Lager. Hier empfehlen wir, alle Räumlichkeiten genau zu erfassen und gegenüber dem Versicherer offenzulegen – insbesondere, wenn technische Anlagen oder empfindliche Lagergüter vorhanden sind. Denn nicht jeder Schaden, der innerhalb eines Gebäudes entsteht, ist automatisch mitversichert. Auch bei Untervermietung einzelner Räume kann der Versicherungsschutz entfallen, wenn dies nicht korrekt gemeldet ist.

Der Teufel steckt im Detail – und in der Risikoanalyse

Ob eigenes Gebäude oder gemietete Räume: Eine individuelle Risikoanalyse ist der erste Schritt zum passenden Versicherungsschutz. Welche baulichen Gegebenheiten sind vorhanden? Gibt es besondere Sicherungen? Wie viele Mitglieder haben Zugang zu den Räumen? Welche Technik wird genutzt? All diese Fragen beeinflussen die Tarifierung und die Auswahl des richtigen Produkts. Wer hier sauber arbeitet, schützt nicht nur den Verein, sondern auch Vorstand und Mitglieder vor unangenehmen Überraschungen.

Unser Tipp aus der Praxis: Frühzeitig beraten lassen

Wir bei der Oeconomia GmbH begleiten bereits zahlreiche Cannabis-Vereine auf dem Weg zum optimalen Versicherungsschutz. Unsere Erfahrung zeigt: Viele Schäden entstehen nicht durch böse Absicht, sondern durch Unwissenheit. Eine brennende Lampe, eine unentdeckte undichte Stelle oder ein Kurzschluss – und schon steht der Betrieb still. Deshalb ist es so wichtig, rechtzeitig alle Szenarien durchzudenken – und den Versicherungsschutz professionell aufzusetzen.

Wenn Sie selbst gerade dabei sind, Räume für Ihren Club zu suchen oder bereits welche nutzen, sprechen Sie uns gerne an. Wir prüfen gemeinsam, welche Risiken bestehen und welche Absicherungen sinnvoll sind – unabhängig, ehrlich und auf Augenhöhe.