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Inventarversicherung für Cannabis-Vereine – was wirklich abgesichert werden kann
Die Ausstattung eines Cannabis Social Clubs ist in vielen Fällen das Herzstück des gesamten Vereinsbetriebs – sei es in Form moderner Anbau-Technik, hochwertiger Innenausstattung oder eines liebevoll eingerichteten Vereinsraums. Umso wichtiger ist es, diese Werte mit einer passenden Inventarversicherung abzusichern. Was viele jedoch nicht wissen: Cannabis selbst – also Pflanzen, Stecklinge, Blüten oder Ernteerträge – ist von diesem Versicherungsschutz grundsätzlich ausgeschlossen.
Als unabhängige Versicherungsmakler mit Erfahrung in der Absicherung von Cannabis-Vereinen erleben wir häufig, dass dieser Punkt nicht ausreichend kommuniziert wird. In diesem Artikel möchten wir deshalb aufklären, was eine Inventar- bzw. Inhaltsversicherung wirklich leistet, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten – und was es rund um den Versicherungsschutz von Vereinsausstattung konkret zu beachten gilt.
Was leistet eine Inventarversicherung für Cannabis-Vereine?
Die Inventarversicherung – auch Inhaltsversicherung genannt – sichert die gesamte technische und bewegliche Einrichtung des Vereins gegen bestimmte Gefahren ab. Dazu gehören in der Regel Schäden durch:
- Feuer (z. B. Kurzschluss an elektrischen Geräten)
- Leitungswasser (z. B. Rohrbruch oder defekte Schläuche)
- Einbruchdiebstahl (z. B. Diebstahl von Technik oder Möbeln)
- Vandalismus (z. B. mutwillige Zerstörung nach einem Einbruch)
- Sturm oder Hagel
Versichert sind dabei ausschließlich Sachen, die dem Verein gehören oder dauerhaft genutzt werden: Grow-Zelte, Lüftungsanlagen, LED-Panels, Regalsysteme, Labortechnik, Werkzeuge, Kaffeemaschinen, Kücheneinrichtungen, Sitzgruppen oder Computer – kurz: alles, was beweglich ist und zur Einrichtung zählt.
Wichtig: Cannabis ist nicht versicherbar
Auch wenn es naheliegt: Weder Samen, Stecklinge, Mutterpflanzen noch die geernteten und getrockneten Blüten sind Bestandteil des versicherbaren Inventars. Diese Ausschlüsse sind in den Bedingungen aller gängigen Anbieter klar geregelt – unabhängig davon, ob die Pflanzen zu Vereinszwecken legal gezogen werden oder nicht. Eine Absicherung der Cannabis-Ernte ist also derzeit am Versicherungsmarkt nicht möglich. Genau hier entstehen oft Missverständnisse – mit potenziell schwerwiegenden Folgen im Schadenfall.
Warum eine detaillierte Risikobeschreibung entscheidend ist
Die Praxis zeigt: Cannabis-Clubs müssen beim Abschluss einer Inventarversicherung deutlich mehr Informationen liefern als andere Vereine. Die Versicherer erwarten ein umfassendes Risikoprofil, das die örtlichen Gegebenheiten möglichst genau abbildet. Dazu gehören unter anderem:
- Der Lageplan des Vereins (inkl. Grow-Bereich)
- Die genaue Anschrift des Standortes
- Fotos von Außen- und Innenbereich
- Angaben zur Türart (Holz, Stahl, verstärkt?)
- Fensterverglasung (einfach, doppelt, Sicherheitsglas?)
- Angaben zu Alarmanlagen, Kameras, Bewegungsmeldern
- Genaue Liste des zu versichernden Inventars mit geschätztem Wiederbeschaffungswert
- Geplante Versicherungssumme, unterteilt in Technik und sonstige Einrichtung
Diese Anforderungen sind keine Schikane – sie dienen der realistischen Einschätzung des Risikos. Denn nur, wenn die Risikosituation klar und vollständig ist, lässt sich ein belastbares Angebot erstellen und im Ernstfall auch korrekt leisten.
Wertvolle Tipps aus der Praxis
Aus unserer Beratungserfahrung möchten wir einige Empfehlungen mitgeben:
- Unterschätzen Sie nicht den Wert Ihrer Ausstattung – viele Clubs kalkulieren zu knapp und riskieren damit Unterversicherung.
- Trennen Sie zwischen Cannabis und Technik – auch in der Dokumentation. So vermeiden Sie Missverständnisse bei der Schadensregulierung.
- Dokumentieren Sie Ihre Ausstattung regelmäßig – am besten mit Fotos und Belegen. Das hilft im Ernstfall bei der zügigen Regulierung.
- Prüfen Sie jährlich Ihre Versicherungssumme – gerade bei Neuanschaffungen oder Ausbau des Clubs ist eine Nachmeldung sinnvoll.
- Lassen Sie sich unabhängig beraten – viele Anbieter lehnen Clubs pauschal ab, andere kennen die Besonderheiten nicht. Hier braucht es Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
Unser Fazit: Ein starker Schutz für das, was wirklich versichert werden kann
Die Inventarversicherung ist ein zentraler Baustein im Sicherheitskonzept eines Cannabis-Clubs. Auch wenn Cannabis selbst nicht versicherbar ist, lässt sich die technische und organisatorische Ausstattung zuverlässig absichern – wenn man weiß, worauf es ankommt. Gerne stehen wir Ihnen dabei mit unserer Erfahrung zur Seite und begleiten Sie von der Risikoaufnahme bis zum passenden Angebot.