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Wenn Selbstständige ausfallen: Krankentagegeld als finanzielle Lebensader
Selbstständige genießen viele Freiheiten – aber auch viel Verantwortung. Besonders spürbar wird das, wenn Körper und Geist plötzlich auf die „Pausetaste“ drücken. Denn im Krankheitsfall gibt es für Unternehmer*innen keine Lohnfortzahlung. Die Einnahmen brechen weg, laufende Kosten bleiben. Umso wichtiger ist eine durchdachte Absicherung für den Fall der Arbeitsunfähigkeit.
Gesetzliches Krankengeld – mit Einschränkungen möglich
Freiwillig gesetzlich versicherte Selbstständige haben grundsätzlich die Möglichkeit, sich über die Krankenkasse abzusichern. Hier gibt es zwei Optionen:
- Der klassische gesetzliche Anspruch (ab dem 43. Tag der Krankschreibung) – mit entsprechend erhöhtem Beitragssatz (14,6 % statt 14,0 %)
- Wahltarife mit früherem Leistungsbeginn – je nach Kasse bereits ab dem 15. Tag möglich
Diese Wahltarife bringen allerdings Einschränkungen mit sich:
- Bindungsfrist von 3 Jahren: Ein Wechsel der Kasse ist nur in Sonderfällen möglich
- Deckelung der Leistungen: Max. 70 % des Bruttoeinkommens, begrenzt durch die Beitragsbemessungsgrenze
- Leistungen meist erst spät: Frühestens ab dem 15. Tag – oft zu spät für kleine Betriebe
Ein Pluspunkt: Über die GKV besteht Anspruch auf Kinderpflege-Krankengeld – z. B. bei Erkrankung eines Kindes.
Die private Lösung: Krankentagegeld ab Tag 4
Eine sinnvolle Alternative – gerade für Einzelselbstständige – ist die private Krankentagegeldversicherung. Hier kann die Leistung deutlich früher einsetzen, häufig schon ab dem 4. oder 8. Krankheitstag. Damit bleibt der Unternehmer liquide, wenn der Betrieb gerade wegen seiner Abwesenheit stillsteht.
Beispiele für leistungsstarke Tarife:
- Ab Tag 4: DKV, Barmenia, Continentale
- Ab Tag 8: Allianz, Arag, BBKK, Signal Iduna
Wichtig: Die Leistung ist steuer- und abgabenfrei, orientiert sich aber am Nettoeinkommen und muss in einer realistischen Höhe gewählt werden.
Gesundheitsprüfung und Eintrittsalter
Im Unterschied zur GKV erfolgt in der privaten Absicherung eine Gesundheitsprüfung. Je jünger und gesünder man beim Abschluss ist, desto besser stehen die Chancen – und desto günstiger sind die Beiträge.
Wer bereits Vorerkrankungen hat oder älter ist, findet möglicherweise über die gesetzliche Krankenversicherung mit passenden Wahltarifen eine bessere Lösung. Ein individueller Vergleich lohnt sich in jedem Fall.
Fazit
Gerade für Selbstständige ist es essenziell, den Einkommensverlust bei Krankheit abzusichern. Ob über Wahltarife der gesetzlichen Kasse oder ein flexibles privates Krankentagegeld – wichtig ist, dass im Fall der Fälle sofort finanzielle Stabilität gewährleistet ist.