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Krankenschutz für Soldaten – Was man wissen sollte
Wer sich für den Dienst bei der Bundeswehr entscheidet, übernimmt eine besondere Verantwortung – und wird zugleich Teil eines einzigartigen Systems, auch was den Gesundheitsschutz betrifft. Der Krankenschutz von Soldatinnen und Soldaten unterscheidet sich in vielen Punkten deutlich vom klassischen Versicherungssystem. Doch gerade deshalb ist eine fundierte Beratung in diesem Bereich besonders wichtig.
Heilfürsorge statt Krankenkasse
Soldaten, egal ob auf Zeit, als Berufssoldaten oder im Wehrdienst, unterliegen während ihrer aktiven Dienstzeit nicht der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. Stattdessen erhalten sie eine unentgeltliche truppenärztliche Versorgung – eine Sonderform der sogenannten Heilfürsorge. Diese wird vollständig durch die Bundeswehr abgedeckt. Eigene Beiträge fallen nicht an.
Die medizinische Betreuung erfolgt in erster Linie durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr. In bestimmten Situationen, wie Notfällen oder bei Urlaubsreisen, ist auch eine Behandlung durch zivile Ärzte möglich – hier greift dann ebenfalls die Heilfürsorge, wenn auch mit Einschränkungen.
Was die Heilfürsorge nicht abdeckt
Trotz umfassender Leistungen gibt es auch bei der truppenärztlichen Versorgung einige Lücken. Insbesondere im zahnmedizinischen Bereich (z. B. höherwertiger Zahnersatz oder Implantate) kann es zu Eigenbeteiligungen kommen, ähnlich wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine private Zahnzusatzversicherung kann hier sinnvoll sein – allerdings ist dabei darauf zu achten, dass viele Anbieter eine gesetzliche Krankenversicherung als Voraussetzung verlangen. Einige Versicherer haben hierfür jedoch spezielle Tarife, die auch für Heilfürsorgeempfänger zugänglich sind.
Auch bei Auslandseinsätzen oder privaten Auslandsreisen lohnt sich der Blick auf eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung, da die Leistungen der Heilfürsorge hier begrenzt sein können.
Absicherung der Familie
Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Heilfürsorge gilt ausschließlich für den Soldaten bzw. die Soldatin – nicht jedoch für Ehepartner oder Kinder. Diese haben in der Regel Anspruch auf Beihilfe. Ergänzend kann eine private Krankenversicherung (z. B. mit 30-%-Tarif) sinnvoll sein, um Lücken zu schließen, etwa bei Wahlleistungen im Krankenhaus.
Besonders sinnvoll: Frühzeitig über eine Anwartschaftsversicherung nachdenken. Diese sichert den späteren Eintritt in die private Krankenversicherung – bei gleichem Gesundheitszustand und gleichem Eintrittsalter. Gerade für Soldaten ist das eine entscheidende Weichenstellung für die Zeit nach dem aktiven Dienst.
Was passiert nach der Dienstzeit?
Nach dem Ausscheiden aus dem Dienst – etwa für Zeitsoldaten – besteht die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Während der sogenannten Übergangsgebührnisse erhalten ehemalige Soldaten einen Zuschuss von 50 % zur Krankenversicherung. Wie es danach weitergeht, hängt stark vom beruflichen Werdegang ab: Wer studiert, wird anders beraten als jemand, der in die freie Wirtschaft oder in den öffentlichen Dienst wechselt.
Berufssoldaten haben dagegen ein Leben lang Anspruch auf Beihilfe. Für sie ist der frühzeitige Abschluss einer Anwartschaft fast unumgänglich, insbesondere in der „großen“ Variante, die auch Alterungsrückstellungen enthält. Alternativ kann ein Optionstarif gewählt werden, der mehr Flexibilität lässt – dafür aber mit Unsicherheiten hinsichtlich künftiger Tarife verbunden ist.
Die Pflegeversicherung nicht vergessen
Auch Soldaten unterliegen der Pflegeversicherungspflicht. Diese muss privat abgeschlossen werden, meist in Kombination mit einer Anwartschafts- oder Optionstarif-Lösung. Der Markt bietet hier solide Konzepte – wichtig ist, dass frühzeitig die passende Variante gewählt wird.
Fazit
Der Dienst an der Waffe bringt viele Besonderheiten mit sich – auch beim Thema Kranken- und Pflegeversicherung. Wer hier unvorbereitet in die Beratung geht, riskiert Versorgungslücken oder unnötige Kosten. Mit dem passenden Konzept lassen sich diese Risiken vermeiden – und sowohl für die Dienstzeit als auch für die Zeit danach eine starke Absicherung aufbauen.
Du hast Fragen oder brauchst Unterstützung bei der passenden Lösung für Soldaten oder deren Familien? Dann melde Dich gerne.